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„Funktioniert Plan A nicht, dann entwickle ich halt Plan B.“

Birgit hat mit 11 Jahren mit der Leichtathletik angefangen. Werfen war immer das, was sie gut konnte. Es dauerte nicht lange, da hat man ihr einen Speer in die Hand gedrückt und sie war damit im süddeutschen Raum sehr erfolgreich. Mit den Jahren wurde sie auch eine recht passable Mehrkämpferin. 

Als sie 2007 infolge eines ärztlichen Behandlungsfehlers in den Rollstuhl kam, überlegte Birgit, ob ihr nicht der Sport helfen könnte, wieder etwas mobiler zu werden. Aus diesem Gedanken heraus hat sich Birgit eine Hallenkugel besorgt und ihre ersten Stöße im Gang vom Keller zur Tiefgarage ausgetestet. Man sah schnell, dass das mehr als „Rehabilitation“ werden würde, und im Jahr 2009 nahm sie zum ersten Mal an einem Wettkampf im Behindertensport teil. Damals noch im Sitzen. Es hat 5 Jahre gedauert bis Birgit durch den Sport wieder die ersten freien Schritte gehen konnte. Im Jahr 2014 hat sie sich entschlossen, noch härter an sich zu arbeiten und fortan in einer stehenden Klasse zu stoßen.

Bei den Paralympics in London 2012 hat Birgit in der sitzenden Klasse zwei Mal Gold gewonnen!

„Bei den Paralympics in Rio 2016 bin ich wieder im Stehen angetreten, das war ein großes Geschenk. Ich hatte mir etwas von dem Menschen zurückerobert, der ich vor 2007 gewesen war. Und wenn man das noch mit Gold krönen darf – phantastisch!“ 

Der Sport ist der Motor in Birgits Leben, der sie antreibt, immer und immer wieder Grenzen zu überwinden, die in ihr sind und sich vor ihr auftun.

„Ich sehe das nicht als Qual, ich sehe es als Herausforderung und das Glücksgefühl, wenn ich wieder so eine große Hürde geschafft habe, ist unbeschreiblich groß.“

Das Kugelstoßen ist für Birgit die ideale Sportart. Sie liebt es, die einzelnen Bewegungsabschnitte zu analysieren, sie Stück für Stück so zu trainieren, dass sie dann zu einem großen Ganzen passen.

„Wenn alles stimmt, nehme ich für kurze Zeit meine Behinderung nicht mehr wahr, dann fliegt die Kugel perfekt. Dafür trainiere ich gerne 6 Mal die Woche!“